Katholische Filialkirchenstiftung Dietenhofen
Der Grundstein der neuen St. Bonifatius-Kirche wurde am 22.10.2006 vom damaligen Diözesanadministrator Domprobst Johann Limbacher gelegt. Nach drei Jahren Bauzeit wurde die neue Kirche am 27.09.2009 durch den Diözesanbischof Dr. Gregor Maria Hanke OSB konsekriert.
Von außen sticht die Kirche sofort ins Auge, denn die Form einer Ellipse ist doch sehr außergewöhnlich. Diese Form wählte der Architekt Karl Frey allerdings aus einem bestimmten Grund. Die Form der Ellipse vereint nämlich die Eigenschaften von Zentral- und Längsbau und soll somit die Urbehausungen der Menschen und die großen Kirchen miteinander vereinen.
Die Außenfassade besteht aus geripptem Industrieglas, welches nur durch 14 glatte Platten, auf denen der Kreuzweg dargestellt ist, unterbrochen wird.
Am Ende des Kirchplatzes steht ein Glockenträger mit vier Glocken. Drei von ihnen wurden am 28.08.2009 bei der Firma Bachert in Karlsruhe gegossen und ergeben mit der Glocke aus der ehemaligen Kirche den charakteristischen Vierklang von Westminster in London. Neben der alten Marienglocke tragen die anderen die Aufschriften „Christus, Retter der Menschen“, „Apostel Andreas, Jakobus und Johannes – Säulen der Kirche“ und „Bonifatius und Sturmius – Kämpfer für Christus“ und wurden am 13.09.2009 durch Bischofsvikar Georg Härteis geweiht. Zusammen haben sie ein Gewicht von 625 kg. Außerdem sind sie auf die Glocken der in der Nachbarschaft gelegenen St. Andreas-Kirche abgestimmt.
Auf der Eingangstür der Kirche stehen die letzten Worte des Heiligen Bonifatius: „Seit Mutig im Herrn.“
In der Kirche finden sich dann ebenfalls Glasplatten wieder, die aber dieses Mal glatt sind. Durch die Kirche zieht sich dann ein steinernes Band, auf dem die Stationen des christlichen Lebens liegen. Angefangen mit der Osterkerze, die in der Osternacht als Erstes helles Licht in die Kirche bringt, bis hin zum Tabernakel, der für die dauerhafte Gegenwart Christi steht. Die Wand aus Gläsern wird durch die Farben Gelb, Blau, Grün und Rot etwas aufgelockert, was gerade im Sommer für unterschiedliche Lichtverhältnisse im Inneren sorgt. An verschiedenen Orten sind dann auf die Gläser Worte, die zu dem Ort passen, geschrieben, wie zum Beispiel hinter der Orgel „Halleluja“, oder neben dem Ambo „Öffnung des Buches“.
Eine weitere Besonderheit, die erst beim längeren Betrachten auffällt, ist, dass nahezu alles in der Kirche auf die Zahl zwölf ausgelegt ist. Zwölf Bänke, zwölf Leuchter und auch die meisten Maße sind irgendwie mit der Zahl zwölf verbunden.Die Zahl zwölf kommt dabei von den zwölf Jüngern bzw. Aposteln. Der Tabernakel ruht auf 24 Säulen, für die 24 Ältesten, die in der Apokalypse des hl. Johannes das Gotteslamm anbeten.
Ein weiterer Punkt, der erst bei längerem Betrachten des Raumes auffällt, ist, dass in der Kirche bis auf eine Marienskulptur komplett auf Bilder oder Statuen verzichtet wird. Auch das Kreuz ist ein Schwarzes Holzkreuz, welches auf einer goldenen Stange befestigt ist. Der Kreuzweg besteht auch nur aus Worten (beginnend bei der Marienskulptur). Man muss sich also ein eigenes Bild zu den jeweiligen Stationen machen.
Ein großer Punkt, der dieser Kirche ihr Alleinstellungsmerkmal in der Region gibt, ist, dass sie kein CO2 ausstößt. Die St. Bonifatius-Kirche war der erste Kirchenbau, der diesen Gedanken sowohl gehegt als auch umgesetzt hat.
Die in der Kirche installierte Fußbodenheizung wird mit einer Erdwärmepumpe betrieben, die die Erdwärme über sechs Bohrlöcher mit je 120 Metern Bohrtiefe gewinnt. Den für den Betrieb der Anlage erforderlichen Strom erzeugt die Kirche mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Zudem gehen im Sommer, je nach Temperatur, an der Außenseite der Kirche Fenster auf, wodurch dann ein Luftaustausch stattfindet.
Die Kirche ist von Oktober bis März von 08:00 Uhr – 16:00 Uhr und von April bis September von 08:00 Uhr – 18:00 Uhr geöffnet.
(Text: Lucas Hadersbrunner)
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